Am 26.6. war es endlich soweit: Wir feierten den Projektauftakt für Schule der Vielfalt. Wir sind nun offiziell Teil des bundesweiten Antidiskriminierungsnetzwerks. In einer Feierstunde, zu der wir Björn Kiefer als Bezirkskoordination für "Schule der Vielfalt" aus Köln begrüßen durften, haben wir u.a. die Selbstverpflichtungserklärung unterzeichnet.
Auch konnte eine Literaturauswahl der im Rahmen der Projekttage entstandenen queeren Bibliothek vorgestellt werden. Zukünftig können sich die Studierenden hier Werke zu queeren Themen ausleihen. Die Veranstaltung fand ihren Ausklang mit einem Stehcafé. Hier gab es bei selbstgemachtem Fingerfood und kühlen Getränken Raum zum Austausch und Beisammensein.
An den Tagen vom 24. bis 26. Juni sah das Schulleben am Weser-Kolleg Minden mal wieder ganz anders aus: Ein buntes Treiben herrschte im gesamten Schulgebäude. Grund dafür waren die Projekttage am Weiterbildungskolleg, die den Studierenden die Möglichkeit gaben, sich einmal intensiver mit einem ganz anderen Bereich auseinanderzusetzen, der nichts mit den sonst auf dem Stundenplan stehenden Unterrichtsfächern zu tun hat. Gewählt werden konnten unter anderem sportliche Aktivitäten, interaktive (Karten-) Spiele, das Upcycling von Möbeln oder Kleidung, künstlerische Darstellungsformen des Theaters und Tanzes oder auch Projekte des kulturellen Austausches, der Achtsamkeit und Entspannung. In anderen Räumen wurde zum Beispiel gestrickt, genäht, die Welt der Vögel erkundet oder an Fahrrädern geschraubt. Am Tag der Präsentation duftete es in der Aula herrlich nach frisch Gebackenem und den Köstlichkeiten des Kochkurses. Auf der Bühne sorgten mehrere Tanzgruppen mit ihren Rhythmen und Choreografien für Stimmung und die mutigen Texte der Poetry-Slam-Gruppe berührten das Publikum. Bunt und optisch reizvoll wurde es auch durch Exponate des Kunst- und Zentangle-Moduls und die digitalen Werke wie der Infofilm und weitere Videos konnten präsentiert werden.
Lehrer Benjamin Feldmann, der mit seinem Team die Projekttage organisiert und geleitet hat, zeigte sich sehr zufrieden und gerührt am Tag der Präsentationen. „Dafür machen wir das!“ lautete sein Fazit mit Blick auf die Bühne. Besonders bereichert wurden die Projekttage durch die externen Kooperationspartner*innen. Ein großes Dankeschön gilt in diesem Zusammenhang der Sparkasse Minden, die diese kompetente Unterstützung finanziell überhaupt erst möglich gemacht hat. So konnten der Journalist Christian Vinkeloe für ein Medien-Projekt, Valentina Knappe als Tanzpädagogin und Andreas Stanke von der Polizeibehörde für Prävention gewonnen werden.
Doch nicht nur nach außen öffnet sich das Weser-Kolleg während der Projekttage verstärkt, sondern auch nach innen. Die Projekte werden von allen Studierenden gewählt und somit treffen sich für diesen Zeitraum alle Bildungsgänge und Jahrgangsstufen in den verschiedenen Modulen. Das besondere Highlight ist zudem immer, dass einzelne Projekte von den Studierenden selbst initiiert, organisiert und geleitet werden. Management, Planung und Selbstwirksamkeit sind dadurch weitere Erfahrungen, die die Studierenden durch diesen Perspektivwechsel gewinnen.
Eine Woche zuvor präsentierte bereits das Wahlpflichtfach KLUB der FV2-Klassen ihre Erfahrungen und Ergebnisse der Kreativstunde. Die Studierenden hatten die Wahl zwischen den vier Modulen „Sport trifft Gehirn“, „Improvisationstheater“, „Zeichnen und Malen“ und „Tanz der Elemente“. Auf der Bühne vermittelte uns das Theatermodul die Spielfreude bei der darstellenden Umsetzung des Improvisierens, bei dem auch das Publikum aktiv werden durfte. Anschließend konnten die digitalen Kunstwerke der „Maler*innen“ bestaunt werden und die „Tänzer*innen“ gaben uns einen sehr persönlichen Einblick in den positiven Effekt der Bewegung für ihren ganz individuellen Alltag. Ein großes Dankeschön gilt allen Studierenden, die uns an ihren Ergebnissen und Erfahrungen haben teilhaben lassen und den Lehrer*innen und externen Partnerinnen, die diese möglich gemacht haben! Besonders glücklich waren wir auch hier über die großzügige finanzielle Unterstützung der Dr. Strothmann -Stiftung, die den Weg frei machte, für unsere Kreativstunde KLUB die Theaterpädagogin Gosia Morgenstern gewinnen und einsetzen zu können. Das kreative Team machte Valentina Knappe komplett, die als Tanzpädagogin ein weiteres Modul anbieten konnte. Dieses Angebot konnte durch eine weitere großzügige Spende der Sparkasse Minden realisiert werden. Die Studierenden haben durch diese externe kompetente Unterstützung enorm an Erfahrungen wachsen können.
Die Schwerkranke Ida aus Höxter braucht dringend Hilfe
„Ida will leben“ – unter diesen Titel hat die DKMS die Suche nach einem Stammzellenspender für die Dreijährige gestellt.
Daher veranstalten wir eine DKMS-Typisierungsaktion am 07.06.24 von 15-17:30 Uhr im Weser-Kolleg und hoffen auf zahlreiches Erscheinen.
Am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit setzte ein die Schulgemeinschaft des Weser-Kollegs setzt ein leuchtendes Zeichen für Vielfalt und Akzeptanz.
Dank der Unterstützung des Deutsch-Polnischen Jugendwerks, der Bezirksregierung Düsseldorf und der Sanddorf Stiftung waren wir bereits zum zweiten Mal in Zespół Szkół RCKU in Przemystka/Radziejów zu Gast.
Nach der großartigen Begrüßung mit der polnischen Schule begannen wir unsere Arbeit an den von Jugendlichen geplanten Projekten. Die Themen, mit denen wir uns diesmal beschäftigten, waren das Lagerorchester in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau während des Zweiten Krieges sowie gemeinsames Erlernen regionaler Tänze und Lieder.
Während des Aufenthalts in Polen nahmen wir an verschiedenen Workshops teil, bei denen wir die typischen Malereimotive der Region kennenlernten bzw. Osterpalmen bastelten. Wir besuchten verschiedene Unterrichtsstunden an der polnischen Schule, in denen wir mitmachen durften. Die Fahrt mit dem Traktor war das Highlight des Tages. In Krakau besichtigten wir die Burg Wawel sowie die Altstadt und besuchten die in der Nähe liegende Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Auch in Torun konnten wir viele Eindrücke über die Woiwodschaft Kujawien-Pommern sammeln. Am letzten Abend erfolgte die Präsentation der Projekte. Der Abschied fiel allen sehr schwer, da in der Woche enge Freundschaften geschlossen wurden.
Während des Besuchs in Polen beschäftigten wir uns überwiegend mit der Region Kujawien-Pommern, der Besuch der polnischen Schule, der im Dezember 2024 stattfindet, konzentriert sich dann auf die Region Minden-Lübbecke.
Als das PolenMobil uns besuchte, konnten wir viel über unser Land schon im Vorfeld erfahren. Zapiekanka in dem jüdischen Viertel in Krakau übertraf dennoch unsere Erwartungen.
Sara berichtet von ihrem erfolgreichen Weg vom Realschulzweig über das Tageskolleg hin zum erfolgreichen Abitur im Wintersemester 2023.
"Ich bin eine ehemalige Schülerin des Weser-Kollegs. Als ich vor acht Jahren nach Deutschland kam, war ich erst fünfzehn Jahre alt und hatte keine Kenntnisse der deutschen Sprache. Das Leben in einem neuen Land war für mich eine große Herausforderung. Ich wusste kaum etwas über die Kultur, die Menschen und die Erfahrungen, die mich hier erwarten würden. Das Erlernen einer neuen Sprache war besonders schwierig. Nachdem ich meinen Hauptschulabschluss an einer Gesamtschule gemacht hatte, hatte ich Zweifel, ob ich in Deutschland weiterstudieren könnte. Doch dann bot sich mir eine Chance, meine Deutschkenntnisse zu verbessern und meine schulische Bildung fortzusetzen: das Weser-Kolleg. Als ich das Weser-Kolleg betrat, war ich von der Schule beeindruckt. Die Atmosphäre war äußerst vielfältig und die Lehrkräfte äußerst kompetent. Durch das Weser-Kolleg erhielt ich nicht nur eine bessere Beherrschung der deutschen Sprache, sondern lernte auch viel über andere Kulturen. Ich kam als unsichere siebzehnjährige Schülerin und verließ das Weser-Kolleg als entschlossene zweiundzwanzigjährige Frau mit einem klaren Ziel vor Augen. Das Weser-Kolleg hat mir nicht nur Bildung vermittelt, sondern auch den Glauben an mich selbst gestärkt und mir gezeigt, dass ich meine Träume verwirklichen kann. Im Dezember 2023 habe ich mein Abitur absolviert, und das Weser-Kolleg bleibt eine sehr wichtige Erfahrung in meinem Leben."
Das PolenMobil hat am 05. Februar 2024 das Weser-Kolleg bereits zum zweiten Mal besucht. Die Studierenden, die sich auf den Schüleraustausch mit unserer Partnerschule ZSRCKU in Przemystka schon freuen und darauf vorbereiten, hatten somit die Möglichkeit, sich mit der Landeskunde, Geschichte und Kultur Polens auf spielerische Weise auseinanderzusetzen. Auch die polnische Sprache wurde eingesetzt und geübt. Solche Sätze wie: „Jak masz na imię?“ oder „Jak się masz?“ bereiten keinem mehr Schwierigkeiten und können schon im März während unseres Aufenthalts in Polen ausprobiert werden.
Die Studierenden konnten erkennen, dass sich viele Parallelen nicht nur in der Geografie, Musik und beim Essen sondern auch in der Sprache unserer beiden Länder finden lassen.
Die Neugierde auf das Nachbarland und den anstehenden Schüleraustausch wurde dank toller Arbeit von Herrn Sebastian Borchers vom PolenMobil bei jedem geweckt und alle freuen sich schon auf „zapiekanka“.